Achental-Seilbahn? Was soll das denn sein?
Gibt es nicht. Aber warum eigentlich nicht?
Im Corona-Sommer 2020 hatte ich Zeit verschiedene Verkehrskonzepte anzusehen. Irgendwann bin ich bei Seilbahnen hängengeblieben.
Okay, bei uns im Chiemgau gibt es viele Seilbahnen. Die transportieren Gäste und Flugsportler auf die umliegenden Berge und das seit Jahrzehnten. Die Technik ist nicht nur erprobt, sondern vor allem auch zuverlässig, umweltfreundlich und zeitlich unabhängig.
Der bayrische Teil des Achentales erstreckt sich von der Landesgrenze bis zum Chiemsee. Das Gebiet ist touristisch seit einem Jahrhundert erschlossen und gilt als eine der schönsten Urlaubsregionen in Deutschland.
Gleichzeitig ist dieses Gebiet mit seinen malerischen Ortschaften von vielen Menschen besiedelt. Diese leben oder arbeiten hier, gehen in die Schulen oder pendeln täglich in Regionen wie Rosenheim, München, Traunstein oder Salzburg.
Ziel ist sehr oft der Bahnhof in Übersee. München ist in etwas über einer Stunde erreichbar. Salzburg in einer halben Stunde.
Wer im Achental Urlaub macht legt Wert auf Natur, Erholung oder aktiven Urlaub. Bergwandern, Mountanbiken, Flugsport oder nur in der Sonne am Chiemseestrand liegen, sind nur wenige Möglichkeiten um ein unvergessliches Urlaubserlebnis mit nach Hause zu nehmen.
Nimmt man „die Schere aus dem Kopf“ und denkt völlig ohne „aber“und verbindet gedanklich eine Seilbahn von Schleching über Unterwössen, nach Marquartstein, Grassau, Staudach, zum Bahnhof Übersee bis zum Chiemsee, dann wirkt das erst mal utopisch.
Technisch wäre das zu realisieren. Vielleicht sogar mit Abstechern nach Reit im Winkl in die Skigebiete oder weiteren Zielen.
Natürlich werden sofort tausende Gründe dagegen sprechen. Keine Verdrahtung des Achentales, kein Blick von oben in die Schlafzimmer oder Gärten, das ist nicht zu bezahlen und Vieles andere wird da sofort eingeworfen.
Manchmal muss man Freunde fragen. Und da kamen neben Begeisterung für die Idee auch konstruktive Vorschläge.
Die Streckenführung könnte zum Teil entlang der Tiroler Ache sein.
Man kann eine Seilbahn mal höher oder tiefer laufen lassen.
Die Finanzierung könnte durch die EU, den Bund und das Land übernommen werden.
Es geht um die Senkung von CO2.
Man kann an den Seibahnzustiegen ein E-Mobilitätskonzept anschliessen mit E-Miet-Fahrzeugen, (Roller, Bikes, E-Autos) und Ladestationen.
Soweit die allerersten Ideen. Es gibt in der Phase der Ideenfindung viele offene Fragen.
Findet man im Achental Menschen die einen Sinn in einem neuen Verkehrkonzept erkennen können?
Wie kann man aus einer Idee ein Konzept erstellen, welches letztendlich alle Interessen miteinander verbindet?
Tradition und Moderne müssen kein Widerspruch sein. Schaut man zurück in die Aufbruchstimmung der 50er und 60er Jahre, haben mutige Ideen unsere Landschaft zu dem gemacht was sie heute noch ist.
Ein Juwel, in dem viele Menschen ihren Unterhalt bestreiten und gerne leben.